
Vom 01.12.2011 bis 08.12.2016 war ich Senator für Gesundheit und Soziales. Ich hab mich gefreut, nach über zehn Jahren als gesundheitspolitischer Sprecher diese verantwortungsvolle Aufgabe übertragen zu bekommen. Mit den damaligen Staatssekretären Emine Demirbüken-Wegner und Dirk Gerstle trug ich die politische Verantwortung für zahlreiche Themen aus dem Gesundheits- und Sozialbereich.
Beide Politikfelder beeinflussen das Leben der Bürgerinnen und Bürger ganz konkret und unmittelbar. Zum Ende der Legislaturperiode habe ich Ihnen eine kurze Bilanz aufgelistet:
Für mein langjähriges Engagement im Zusammenhang mit der Stärkung der Notfallversorgung und Erhöhung der Qualitätsanforderungen in Berlins Krankenhäusern, erhielt ich am 10. Oktober 2016 als damaliger Gesundheitssenator von der Deutschen Gesellschaft für interdisziplinäre Notfall- und Akutmedizin (DGINA) den David-Williams-Award. Die DGINA verleiht den David-Williams-Award zu Ehren des britischen Notfallmediziners Dr. David Williams – einem Pionier der britischen Notfallmedizin. Die Auszeichnung wird jährlich für besondere Leistungen und Verdienste um die Notfall- und Akutmedizin in Deutschland verliehen.
In meiner damaligen Funktion als Senator für Gesundheit und Soziales war ich qua Amt Mitglied des Aufsichtsrats der Vivantes-Netzwerk für Gesundheit GmbH (§ 10 BerlBG), Mitglied des Stiftungsrats Deutsches Herzzentrum Berlin (geborenes Mitglied nach § 13, Abs. 1, Nr. 1 – 3 der Satzung des DHZB für die Amtszeit) Vorsitzender der Landesgesundheitskonferenz (LGK) (Vorsitz § 7 Abs. 1 GO der LGK) (qua Amt), und Vorsitzender des Landespsychiatriebeirats (qua Amt). Darüber hinaus war ich für den Senat stellv. Vorsitzender des Stiftungsrats der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin.
Wir haben eine gerechtere Verteilung von Ärzten in der Stadt durchgesetzt. Berlin ist das erste Bundesland, das die durch den Bund geschaffenen neuen gesetzlichen Möglichkeiten für eine gleichmäßigere und bedarfsgerechtere Versorgung mit Ärzten genutzt hat. Die Versorgungssteuerung erfolgt nun auf Ebene der zwölf Berliner Bezirke. Dadurch sollen Praxissitze aus besser versorgten Bezirken nach Freiwerden oder bei Umzügen schrittweise in schlechter versorgte Bezirke verlagert werden. Durch eine gerechtere Verteilung von Haus- und Fachärzten wird es somit leichter, einen Termin bei einem Facharzt zeitnah zu erhalten.
Es ist uns gelungen, für die Berliner Krankenhäuser in dieser Wahlperiode einen deutlichen Aufwuchs von rund 96 % bei den Investitionen durchzusetzen (2011: 55,5 Mio. €; 2017: 109 Mio. €). Im kommenden Jahr erhalten die Krankenhäuser 107 Millionen Euro und im Jahr 2017 109 Millionen Euro. Einen derartigen Zuwachs gab es seit vielen Jahren nicht mehr.
Wir konnten innerhalb der Wahlperiode im Bereich der ambulanten Pflege Vergütungssteigerungen von 12,53 % und im stationären Bereich von 11,68 % realisieren.
Für das Angebot der Stadtteilzentren wurden während der Legislatur 1,1 Mio. € zusätzlich zur Verfügung gestellt. Mit den Mitteln können drei zusätzliche Stadtteilzentren finanziert werden, um Bürgerschaftliches Engagement vor Ort zu stärken. Die Koalition aus SPD und CDU hatten im Koalitionsvertrag die konsequente Weiterentwicklung des sozialräumlichen Versorgungsangebots vereinbart.[/pl_accordioncontent][pl_accordioncontent name=”accordion” number=”5″ heading=”Die Unterstützung für Pflegebedürftige und deren Angehörige wurde ausgebaut”]Ehrenamtliche Strukturen und Selbsthilfegruppen sind eine zunehmend wichtigere Ergänzung zur professionellen Pflege. Es ist daher ein wichtiger Schritt nach vorn, dieses Engagement im Doppelhaushalt 2014/15 mit einer zusätzlichen Summe von jährlich 400.000.-€ abzusichern. Damit können ehrenamtliche Strukturen und Selbsthilfe in Berlin gefördert und gestärkt werden. Da es sich hier um eine Kofinanzierung mit den Pflegekassen handelt, werden insgesamt für die beiden Jahre 1,6 Mio. € zusätzliche Mittel für diesen Bereich zur Verfügung stehen. Die Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales und die Kranken- und Pflegekassen hatten sich bereits darauf verständigt, diese zusätzlichen Mittel gezielt dafür zu verwenden, Nachbarschaftshilfen für Pflegebedürftige und deren Angehörige zu unterstützen. Darüber hinaus sollten Angebote gestärkt werden, um Personen, die sich für das Wohnen ihrer pflegebedürftigen Angehörigen in einer Wohngemeinschaft einsetzen, mit fachlichem Wissen zu unterstützen. Da sich die seit drei Jahren tätigen Kontaktstellen PflegeEngagement sowie das Kompetenzzentrum Pflegeunterstützung bewährt haben, werden diese Strukturen finanziell gestärkt und ihre Aufgaben erweitert.
Kommentar (1)
Prof.Dr. Georg Dresen
Sehr geehrter Herr Czaja,
respektvolle Gruesse vom andere Ende der Stadt und Dank für das gelungene Interview im heutigen TS. Wenn es gelingen sollte, den weiteren Aufstieg der Populisten und Antidemokraten einzudaemmen, dann Dank der politischen Kaernerarbeit, die Sie und Ihre Kollegen leisten. Lichterketten reichen sicher nicht. Dafuer möchte ich mich bei Ihnen bedanken und Ihnen weiterhin Erfolg und Gesundheit wuenschen.
Mir freundlichem Gruss
Georg Dresen